Muzak in Deutschland
Es scheint, als wäre das Phänomen des Audio Branding nun auch in Deutschland in einer breiteren Öffentlichkeit angekommen, kann man doch in der letzten Ausgabe von ZeitWissen tatsächlich einen Artikel über die Firma Muzak lesen.
Der Artikel von Holger Fuss fängt zunächst positiv an und beschreibt die wichtige Rolle von Musik - "Musik ist Magie" - bei der Umgestaltung der Filialen von C&A in den 1990er Jahren. Dann taucht jedoch immer häufiger das Wort "Wohlfühlen" auf und allmählich wird übergeleitet und das negative Image von Muzak - "Apostel der Wohlfühlreligion", "universales Kuschelmantra" - rückt in den Mittelpunkt.
Der Autor verweist damit jedoch nicht nur auf allgemeine kulturkritische Beobachtungen, die in der modernen Massengesellschaft eine Gesellschaft ohne Ruhe und ohne Stille sehen, sondern spricht auch einen wichtigen Punkt an: das Problem liegt nicht in einem allgemeinem Wachstum von Musik im Alltag, sondern darin, dass diese Musik in vielen Fällen noch viel zu wenig auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Nutzer, aber auch Merkmale der Produkte und Marken ausgerichtet ist.
Schließlich ist es ein Unterschied, ob ein Kaufhaus mit einem durchschnittlich wohlklingenden (nicht zu laut, nicht zu leise, nicht zu schnell, nicht zu langsam) Musikteppich belegt wird, oder ob ein Unternehmen wie Honda mit einer originellen Variation von Chorgesang eine virale Kampagne lostritt, in denen die Nutzer selbst den Clip herunterladen, anhören und weiterverbreiten. Diese Art des Audio Brandings hat (oder zumindest: suggeriert) Kanten - die Eigenheiten, das Brand Image, werden dadurch betont und nicht "übertüncht".
Vielleicht muss man die viel zu pauschale Kritik des Vereins "Lautsprecher aus!" - "wir wollen nicht dauernd mit irgendwelcher unbestellter und unerwünschter Musik belästigt werden" auch nur anders lesen und umdrehen: "wir wollen mit bestellter und erwünschter Musik belästigt werden". Anders ausgedrückt: Hier geht es um das, was Seth Godin als "Permission Marketing" beschreibt.
Technorati Tags: audio branding, muzak, werbung, marketing, viral marketing, honda
Der Artikel von Holger Fuss fängt zunächst positiv an und beschreibt die wichtige Rolle von Musik - "Musik ist Magie" - bei der Umgestaltung der Filialen von C&A in den 1990er Jahren. Dann taucht jedoch immer häufiger das Wort "Wohlfühlen" auf und allmählich wird übergeleitet und das negative Image von Muzak - "Apostel der Wohlfühlreligion", "universales Kuschelmantra" - rückt in den Mittelpunkt.
Der Autor verweist damit jedoch nicht nur auf allgemeine kulturkritische Beobachtungen, die in der modernen Massengesellschaft eine Gesellschaft ohne Ruhe und ohne Stille sehen, sondern spricht auch einen wichtigen Punkt an: das Problem liegt nicht in einem allgemeinem Wachstum von Musik im Alltag, sondern darin, dass diese Musik in vielen Fällen noch viel zu wenig auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Nutzer, aber auch Merkmale der Produkte und Marken ausgerichtet ist.
Schließlich ist es ein Unterschied, ob ein Kaufhaus mit einem durchschnittlich wohlklingenden (nicht zu laut, nicht zu leise, nicht zu schnell, nicht zu langsam) Musikteppich belegt wird, oder ob ein Unternehmen wie Honda mit einer originellen Variation von Chorgesang eine virale Kampagne lostritt, in denen die Nutzer selbst den Clip herunterladen, anhören und weiterverbreiten. Diese Art des Audio Brandings hat (oder zumindest: suggeriert) Kanten - die Eigenheiten, das Brand Image, werden dadurch betont und nicht "übertüncht".
Vielleicht muss man die viel zu pauschale Kritik des Vereins "Lautsprecher aus!" - "wir wollen nicht dauernd mit irgendwelcher unbestellter und unerwünschter Musik belästigt werden" auch nur anders lesen und umdrehen: "wir wollen mit bestellter und erwünschter Musik belästigt werden". Anders ausgedrückt: Hier geht es um das, was Seth Godin als "Permission Marketing" beschreibt.
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furukama - 12. Apr, 16:01
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