Yamaha entwickelt Motorensound für den Lexus LFA
Dass in der Automobilindustrie Sound Design eine weitaus etabliertere Stellung im Produktdesign inne hat als in anderen Branchen, ist bekannt. So investiert Porsche laut Spiegelberichten bereits 5% der Entwicklungskosten in das Sound Design und auch andere Hersteller lassen die Geräusche, die man früher zu unterdrücken versuchte, oder die durch technische Innovationen inzwischen überflüssig wurden, bewußt designen. Wie auch Benedikt Köhler an dieser Stelle schon berichtete, werden Blinkerklicken und das Geräusch einer zuschlagenden Tür heuzutage selbstverständlich von Akustikern gestaltet.
Wenn sich allerdings zwei große asiatische Konzerne wie Toyota mit der Edelmarke Lexus und Yamaha, ihrerseite Spezialisten für Instrumenten- und Motorenklang zusammentun, um den Sound eines neuen Supersportwagens zu kreieren (Yamaha hat den Motor mitentwickelt), ist das durchaus einen zweiten Blick wert. Und das Ergebnis kann sich hören lassen (Klick auf Sound Preview).
Lexus ließ sich mit der Entwicklung des neuen Supersportlers, der in einer Liga mit Ferrari und Lamborghini spielen soll, 10 Jahre Zeit. Keine Eile für ein Fahrzeug, das mit einem V10 Motor in 3,7 Sekunden von 0 auf 100km/h beschleunigt und mit seinen 560 PS nur relativ leichte 1480kg bewegen muss.
Getestet im Labor und auf der Rennstrecke (unter anderem beim 24h Rennen auf dem Nürburgring) soll auch der Klang dieses Fahrzeugs auf Anhieb begeistern. Dies jedenfalls kann man vermuten, wenn man sich bewußt macht, wie deutlich der Sound des Wagens in der Kommunikation, etwa bei der Vorstellung auf der Tokyo Moto Show 2009 (Video) im Oktober hervorgehoben wurde. Auch das Imagevideo auf der Microsite des Lexus LFA weist dem Klang eine bestimmende Rolle zu, auch wenn dies für Supersportwagen keine Seltenheit ist. Schließt man die Augen, werden Assoziationen mit der Formel 1 Welt wach, sicher kein unbeabsichtigter Effekt.
Yamaha nennt als Herausforderung bei der Soundentwicklung vor allem die "Herstellung einer direkten Verbindung zwischen Fahrer und Fahrzeug durch das Medium Sound". Dazu hat man sich zwei Ziele gesetzt:
Geräuschreduzierug war hier also nicht das entscheidende Ziel, sondern im Gegenteil die effiziente Übertragung des Sounds vom Motorenraum in die Fahrgastzelle.
Dazu setzt Yamaha auf mehrere (physische) Kanäle, durch die der Klang in den Innenraum des Fahrzugs gelangt. So erhält der Fahrer im wahrsten Sinne des Wortes einen Surround Sound des Motors. Außerdem wurden ein Filtermodul eingesetzt, um das Frequenzspektrum und die Lautstärke des Sounds zu beeinflussen.
Figure 3: Configuration of sound conveyance device, Copyrights: Yamaha
Es wurde kein elektronisches Sound Design genutzt. Alle Klänge stammen direkt vom Motor und wurden nur physikalisch manipuliert. So wurde zum Beispiel das Ausaugsystem des Motors so modifiziert, dass bei 3.000 U/min ein Klang entsteht, der einen Basisfrequenz von etwa 250Hz hat. Bei 6.000 U/min steigt diese Basisfrequenz auf etwa 500Hz und weiter, je höher die Umdrehungen des Motors steigen. Wie für asiatische Motoren typisch dreht die Maschine bis etwa 9.000 Hz mit einem sehr hellen, eher fauchenden Klang.
Im Vergleich zu vielen westeuropäischen oder amerikanischen Sportwagen, ist der Klang des Lexus eher hoch, Formel 1 ähnlich als der tiefere, rauhere Klang eines Ferrari oder Lamborghini. Das ist jedoch meine persönliche Meinung, vergleichen Sie selbst!
Ein klanglicher „Wermutstropfen“ bleibt: So schön der Motorensound ist, die Funktionsklänge wie Bilnker oder Grutwarner blieben im Vergleich relativ farblos, wenn man der Zusammenstellung von Spiegel Online glauben darf (unteres Drittel der Seite).
Die Hupe jedoch tönt im fröhlichen Dur-Akkord. Spaß machen wird dieser Wagen seinen Besitzern ganz sicher, die eines der 500 Exemplare ergattern.
Link: Pressemitteilung von Yamaha
Wenn sich allerdings zwei große asiatische Konzerne wie Toyota mit der Edelmarke Lexus und Yamaha, ihrerseite Spezialisten für Instrumenten- und Motorenklang zusammentun, um den Sound eines neuen Supersportwagens zu kreieren (Yamaha hat den Motor mitentwickelt), ist das durchaus einen zweiten Blick wert. Und das Ergebnis kann sich hören lassen (Klick auf Sound Preview).
Lexus ließ sich mit der Entwicklung des neuen Supersportlers, der in einer Liga mit Ferrari und Lamborghini spielen soll, 10 Jahre Zeit. Keine Eile für ein Fahrzeug, das mit einem V10 Motor in 3,7 Sekunden von 0 auf 100km/h beschleunigt und mit seinen 560 PS nur relativ leichte 1480kg bewegen muss.
Getestet im Labor und auf der Rennstrecke (unter anderem beim 24h Rennen auf dem Nürburgring) soll auch der Klang dieses Fahrzeugs auf Anhieb begeistern. Dies jedenfalls kann man vermuten, wenn man sich bewußt macht, wie deutlich der Sound des Wagens in der Kommunikation, etwa bei der Vorstellung auf der Tokyo Moto Show 2009 (Video) im Oktober hervorgehoben wurde. Auch das Imagevideo auf der Microsite des Lexus LFA weist dem Klang eine bestimmende Rolle zu, auch wenn dies für Supersportwagen keine Seltenheit ist. Schließt man die Augen, werden Assoziationen mit der Formel 1 Welt wach, sicher kein unbeabsichtigter Effekt.
Yamaha nennt als Herausforderung bei der Soundentwicklung vor allem die "Herstellung einer direkten Verbindung zwischen Fahrer und Fahrzeug durch das Medium Sound". Dazu hat man sich zwei Ziele gesetzt:
- Einen Motorensound zu entwicklen, der selbst subtilste Kommandos des Fahrers beim Handling des Fahrzeugs widerspiegelt.
- Den hochklassigen Motorensound effizient an den Fahrer weiterzugeben.
Geräuschreduzierug war hier also nicht das entscheidende Ziel, sondern im Gegenteil die effiziente Übertragung des Sounds vom Motorenraum in die Fahrgastzelle.
Dazu setzt Yamaha auf mehrere (physische) Kanäle, durch die der Klang in den Innenraum des Fahrzugs gelangt. So erhält der Fahrer im wahrsten Sinne des Wortes einen Surround Sound des Motors. Außerdem wurden ein Filtermodul eingesetzt, um das Frequenzspektrum und die Lautstärke des Sounds zu beeinflussen.
Figure 3: Configuration of sound conveyance device, Copyrights: Yamaha
Es wurde kein elektronisches Sound Design genutzt. Alle Klänge stammen direkt vom Motor und wurden nur physikalisch manipuliert. So wurde zum Beispiel das Ausaugsystem des Motors so modifiziert, dass bei 3.000 U/min ein Klang entsteht, der einen Basisfrequenz von etwa 250Hz hat. Bei 6.000 U/min steigt diese Basisfrequenz auf etwa 500Hz und weiter, je höher die Umdrehungen des Motors steigen. Wie für asiatische Motoren typisch dreht die Maschine bis etwa 9.000 Hz mit einem sehr hellen, eher fauchenden Klang.
Im Vergleich zu vielen westeuropäischen oder amerikanischen Sportwagen, ist der Klang des Lexus eher hoch, Formel 1 ähnlich als der tiefere, rauhere Klang eines Ferrari oder Lamborghini. Das ist jedoch meine persönliche Meinung, vergleichen Sie selbst!
Ein klanglicher „Wermutstropfen“ bleibt: So schön der Motorensound ist, die Funktionsklänge wie Bilnker oder Grutwarner blieben im Vergleich relativ farblos, wenn man der Zusammenstellung von Spiegel Online glauben darf (unteres Drittel der Seite).
Die Hupe jedoch tönt im fröhlichen Dur-Akkord. Spaß machen wird dieser Wagen seinen Besitzern ganz sicher, die eines der 500 Exemplare ergattern.
Link: Pressemitteilung von Yamaha
Cornelius Stiegler - 21. Nov, 16:26
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