Der Klang der Arbeit und das knappe Gut der Stille
Stille ist ein knappes Gut. Das merkt der urbane Mensch nicht nur am Tag gegen Lärm. Doch wie klingt eigentlich die moderne Arbeitswelt?
Machen Sie einen kleinen Test und schauen Sie den folgenden Spot zunächst einmal mit geschlossenen Augen. Was sehen Sie vor Ihrem inneren Auge?
Peugeot hat den Sound des gehetzten Büroarbeiters geschickt inszeniert und wirbt gleichzeitig mit (scheinbarer) Stille für das Fahrgefühl des neuen 508. "Zeit ist wertvoll" lautet der Slogan zum Spot – ein Grund sie im Auto zu verbringen?
Ohne die Qualität des Produkts bewerten zu wollen, ist es interessant wie Stille, zu der sich gedämpften Fahrgeräusche, ein klarer Pianosound und Basslinie gesellen, genutzt wird um Qualität zu inszenieren. Einzig das pulsierende Synthesizerelement greift die hektische Stimmung der Eingangssequenz wieder auf.
Man darf sich fragen, ob hier eine Verstärkung des Kontrasts dem Puls der Zeit geopfert wurde. Und man darf darüber nachdenken, ob es auch einen akustisch Vampireffekt gibt – in dem man sich an den Sound des Werbespots erinnert, aber nicht an den Sound der Marke... ?
UPDATE - 24. Mai 2011
In ihrer gestrigen Sound Studies Lecture hat Frau Dr. Kastner ebenfalls ein Beispiel mit den Geräuschen der Arbeit verwendet. Honda hat in einem Spot isolierte Alltagsgeräusche verwendet, um aufzuzeigen, wie man perfekt funktionierende Dinge schnell als selbstverständlich nimmt – wie ein Auto. Ob diese Message den Hörer allerdings bei der ersten Rezeption wirklich erreicht? Was meinen Sie?
Machen Sie einen kleinen Test und schauen Sie den folgenden Spot zunächst einmal mit geschlossenen Augen. Was sehen Sie vor Ihrem inneren Auge?
Peugeot hat den Sound des gehetzten Büroarbeiters geschickt inszeniert und wirbt gleichzeitig mit (scheinbarer) Stille für das Fahrgefühl des neuen 508. "Zeit ist wertvoll" lautet der Slogan zum Spot – ein Grund sie im Auto zu verbringen?
Ohne die Qualität des Produkts bewerten zu wollen, ist es interessant wie Stille, zu der sich gedämpften Fahrgeräusche, ein klarer Pianosound und Basslinie gesellen, genutzt wird um Qualität zu inszenieren. Einzig das pulsierende Synthesizerelement greift die hektische Stimmung der Eingangssequenz wieder auf.
Man darf sich fragen, ob hier eine Verstärkung des Kontrasts dem Puls der Zeit geopfert wurde. Und man darf darüber nachdenken, ob es auch einen akustisch Vampireffekt gibt – in dem man sich an den Sound des Werbespots erinnert, aber nicht an den Sound der Marke... ?
UPDATE - 24. Mai 2011
In ihrer gestrigen Sound Studies Lecture hat Frau Dr. Kastner ebenfalls ein Beispiel mit den Geräuschen der Arbeit verwendet. Honda hat in einem Spot isolierte Alltagsgeräusche verwendet, um aufzuzeigen, wie man perfekt funktionierende Dinge schnell als selbstverständlich nimmt – wie ein Auto. Ob diese Message den Hörer allerdings bei der ersten Rezeption wirklich erreicht? Was meinen Sie?
Cornelius Stiegler - 4. Mai, 13:57
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