Der Sound von Ayrton Senna
Honda erweckt Weltrekordrunde von 1989 zu neuem Leben
Die Formel 1 hat eine der markantesten Klangsignaturen im Motorsport – und darüber hinaus. Neben dem typischen Sound einer Harley-Davidson und des Boxer Motors in einem Porsche 911, dürfte der Klang eines Formel 1 Boliden zu den bekanntesten und am besten wiederzuerkennenden akustischen Markenzeichen im Automotive Sektor zählen.
Der Grundcharakter des Klangs eines F1 Rennwagen hat sich über die Jahre kaum verändert. Trotzdem bleiben den Kennern die Unterschiede natürlich nicht verborgen. Entscheidend für den Sound ist aber nicht nur der Motor, sondern vor allem der Fahrer.
Die akustische Signatur einer Rennrunde ist damit so individuell wie die Fahrt selbst. Jeder kleine Fehler, jeder Gangwechsel und jedes Bremsmanöver spiegelt sich nicht nur in der Rundenzeit, sondern auch im Klang. Ein flüchtiges, einmaliges Ereignis. Oder vielleicht doch nicht?
Emotion und Sonifikation
Dass Honda mit dieser außergewöhnlichen Installation den "tatsächlichen" Sound der Runde von damals wiederbeleben kann, ist vor allem einer Technologie geschuldet: der Aufzeichnung der Telemetriedaten.
Zusammen mit Sound Designer Taeji Sawai konnte das Team von Honda so eine neue Sonifikation der aufgezeichneten Fahrzeugdaten des McLaren Honda MP4/5 erstellen. Exakt so, wie Senna ihn in der Qualifikation zum Grand Prix von Suzuka 1989 fuhr. Sound und Datenstrom kann man hier noch einmal hören und sehen.
Doch natürlich ist diese Installation weit mehr als nur die Sonifizierung eines Datenstroms. Der "Dialog zwischen Mensch und Maschine" wie es im Video heißt, weckt weit mehr Assoziationen als der reine Informationswert zuließe. Kaum jemand, der um Sennas Unfalltod im Jahr 1994 weiß, wird sich diesen Erinnerungen entziehen können.
So verleiht der Klang der schnellsten Runde von 1989 dem Effekt, den man im Corporate Sound als "Knowledge Activation" bezeichnet, eine sehr lebendige Dimension: Wir hören nicht nur, der Klang macht etwas mit uns. Er weckt ganz spezifische Emotionen, persönliche Erinnerungen und nimmt uns mit hinein in eine Assoziationswelt, wie es kein visueller Reiz könnte.
Der Sound und die Marke
In wie fern diese Aktion auch auf die Marke Honda abfärben kann, bleibt abzuwarten. Die Verbindung zum neuen Navigationssystem Internavi, das ebenfalls Fahrdaten auswertet, ist technisch plausibel. Aber die Vergangenheit zeigt, dass der Imagetransfer von der Formel 1 in den PKW-Markt nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Dass aus Sicht des Sound Brandings auch ein eigenständiger Markenklang von Honda (ein Soundlogo oder Corporate Voice etc.) fehlt, sei dabei nur am Rande erwähnt.
Doch wie dem auch sei. Die Installation hat ein längst vergangenes Klangereignis zu neuem Leben erweckt. Und der Sound von Sennas Weltrekordrunde wird sicherlich nicht nur den Hörern in Suzuka noch lange in den Ohren klingen.
Die Formel 1 hat eine der markantesten Klangsignaturen im Motorsport – und darüber hinaus. Neben dem typischen Sound einer Harley-Davidson und des Boxer Motors in einem Porsche 911, dürfte der Klang eines Formel 1 Boliden zu den bekanntesten und am besten wiederzuerkennenden akustischen Markenzeichen im Automotive Sektor zählen.
Der Grundcharakter des Klangs eines F1 Rennwagen hat sich über die Jahre kaum verändert. Trotzdem bleiben den Kennern die Unterschiede natürlich nicht verborgen. Entscheidend für den Sound ist aber nicht nur der Motor, sondern vor allem der Fahrer.
Die akustische Signatur einer Rennrunde ist damit so individuell wie die Fahrt selbst. Jeder kleine Fehler, jeder Gangwechsel und jedes Bremsmanöver spiegelt sich nicht nur in der Rundenzeit, sondern auch im Klang. Ein flüchtiges, einmaliges Ereignis. Oder vielleicht doch nicht?
Emotion und Sonifikation
Dass Honda mit dieser außergewöhnlichen Installation den "tatsächlichen" Sound der Runde von damals wiederbeleben kann, ist vor allem einer Technologie geschuldet: der Aufzeichnung der Telemetriedaten.
Zusammen mit Sound Designer Taeji Sawai konnte das Team von Honda so eine neue Sonifikation der aufgezeichneten Fahrzeugdaten des McLaren Honda MP4/5 erstellen. Exakt so, wie Senna ihn in der Qualifikation zum Grand Prix von Suzuka 1989 fuhr. Sound und Datenstrom kann man hier noch einmal hören und sehen.
Doch natürlich ist diese Installation weit mehr als nur die Sonifizierung eines Datenstroms. Der "Dialog zwischen Mensch und Maschine" wie es im Video heißt, weckt weit mehr Assoziationen als der reine Informationswert zuließe. Kaum jemand, der um Sennas Unfalltod im Jahr 1994 weiß, wird sich diesen Erinnerungen entziehen können.
So verleiht der Klang der schnellsten Runde von 1989 dem Effekt, den man im Corporate Sound als "Knowledge Activation" bezeichnet, eine sehr lebendige Dimension: Wir hören nicht nur, der Klang macht etwas mit uns. Er weckt ganz spezifische Emotionen, persönliche Erinnerungen und nimmt uns mit hinein in eine Assoziationswelt, wie es kein visueller Reiz könnte.
Der Sound und die Marke
In wie fern diese Aktion auch auf die Marke Honda abfärben kann, bleibt abzuwarten. Die Verbindung zum neuen Navigationssystem Internavi, das ebenfalls Fahrdaten auswertet, ist technisch plausibel. Aber die Vergangenheit zeigt, dass der Imagetransfer von der Formel 1 in den PKW-Markt nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Dass aus Sicht des Sound Brandings auch ein eigenständiger Markenklang von Honda (ein Soundlogo oder Corporate Voice etc.) fehlt, sei dabei nur am Rande erwähnt.
Doch wie dem auch sei. Die Installation hat ein längst vergangenes Klangereignis zu neuem Leben erweckt. Und der Sound von Sennas Weltrekordrunde wird sicherlich nicht nur den Hörern in Suzuka noch lange in den Ohren klingen.
Cornelius Stiegler - 9. Aug, 16:02
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