Mercedes schafft sein Soundlogo wieder ab
Kurz vor dem Wochende kam die Nachricht an die Öffentlichkeit: Mercedes-Benz verabschiedet sich von seinem Soundlogo. Die drei Töne des Knabenchors werden in Zukunft nicht mehr als akustisches Erkennungszeichen der Marke fungieren, wie horizont.net berichtet.
Das ehemalige Mercedes Soundlogo:
Einige der Kritiker schalteten sich sogleich ein. Das Soundlogo habe keinen eigenen Klangcharakter gehabt und sei "Ware von der Stange" gewesen. Und in der Tat, im Mercedes Firmenblog schreibt eine Mitarbeiterin über die Entstehung des Sound Logos: "Der „Jungenchor“ gefiel den Kreativen schon während der ersten Auswahlsession, weil er einzigartig und emotional ist und damit sehr gut zu unserer Marke passt." [...] "Das Stück stammt von einem Soundfile von Spectrasonics, wofür wir die marktüblichen Tarife bezahlt haben."
Spectrasonics. Spectrasonics? Die Spectrasonics, die vor allem durch ihre DrumplugIns wie Stylus RMx bekannt sind? Tatsächlich hat man dort auch eine Sample-Library mit Stimmen und Chören im Angebot, aus der der Knabenchor stammen könnte. Egal wie man zu der Arbeitsweise von Smaples vs. Recording von echten Sängern und Musikern steht (beides hat seine Berechtigung) scheint diese Vorgehensweise fragwürdig.
Unabhängig vom Klangmaterial stellt sich eine ganz andere Frage: Ging dem Einsatz des Soundlogos ein strategischer Prozess voraus?
Es scheint klar, dass man heutzutage ein Corporate Design erst dann entwickelt, wenn die Marke klar definiert und positioniert ist, so dass dafür eine maßgeschneiderte, visuelle Identität geschaffen werden kann.
Wenn ein akustisches Markenzeichen entworfen wird, sollte ein ähnlicher Prozess durchlaufen werden, um sicherzustellen, dass die Klanglichkeit tatschlich die Marke repräsentiert. Sonst hat ein noch so "schönes" (und ob dieser Begriff bei einem strategischen Markentool angebracht ist, wäre noch zu diskutieren) Soundlogo nie das Zeug zum Corporate Sound haben.
Was wird nun aus Mercedes? Wie man hört findet gerade ein neuer Denkprozess statt und der neue Claim soll bald der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Es bleibt zu sagen, dass Mercedes sich schon einmal wagte, mit dem Fokus auf Klang einen außergewöhnlichen Weg in der Werbung zu gehen. Und ein prägnantes Unterscheidungsmerkmal war es auch.
Das ehemalige Mercedes Soundlogo:
Einige der Kritiker schalteten sich sogleich ein. Das Soundlogo habe keinen eigenen Klangcharakter gehabt und sei "Ware von der Stange" gewesen. Und in der Tat, im Mercedes Firmenblog schreibt eine Mitarbeiterin über die Entstehung des Sound Logos: "Der „Jungenchor“ gefiel den Kreativen schon während der ersten Auswahlsession, weil er einzigartig und emotional ist und damit sehr gut zu unserer Marke passt." [...] "Das Stück stammt von einem Soundfile von Spectrasonics, wofür wir die marktüblichen Tarife bezahlt haben."
Spectrasonics. Spectrasonics? Die Spectrasonics, die vor allem durch ihre DrumplugIns wie Stylus RMx bekannt sind? Tatsächlich hat man dort auch eine Sample-Library mit Stimmen und Chören im Angebot, aus der der Knabenchor stammen könnte. Egal wie man zu der Arbeitsweise von Smaples vs. Recording von echten Sängern und Musikern steht (beides hat seine Berechtigung) scheint diese Vorgehensweise fragwürdig.
Unabhängig vom Klangmaterial stellt sich eine ganz andere Frage: Ging dem Einsatz des Soundlogos ein strategischer Prozess voraus?
Es scheint klar, dass man heutzutage ein Corporate Design erst dann entwickelt, wenn die Marke klar definiert und positioniert ist, so dass dafür eine maßgeschneiderte, visuelle Identität geschaffen werden kann.
Wenn ein akustisches Markenzeichen entworfen wird, sollte ein ähnlicher Prozess durchlaufen werden, um sicherzustellen, dass die Klanglichkeit tatschlich die Marke repräsentiert. Sonst hat ein noch so "schönes" (und ob dieser Begriff bei einem strategischen Markentool angebracht ist, wäre noch zu diskutieren) Soundlogo nie das Zeug zum Corporate Sound haben.
Was wird nun aus Mercedes? Wie man hört findet gerade ein neuer Denkprozess statt und der neue Claim soll bald der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Es bleibt zu sagen, dass Mercedes sich schon einmal wagte, mit dem Fokus auf Klang einen außergewöhnlichen Weg in der Werbung zu gehen. Und ein prägnantes Unterscheidungsmerkmal war es auch.
Cornelius Stiegler - 5. Dez, 18:05
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Testautor (Gast) - 7. Apr, 08:03
Testkommentar
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