Sound Branding in 2010 – Eindrücke im Rückblick
2010 war ein in jedem Fall ein interessantes Jahr für die Sound Branding Branche. Im Rückblick scheint sich nach der allgemeinen Finanz- und Wirtschaftskrise wieder eine positive Entwicklung eingestellt zu haben. Insgesamt scheint das Thema der akustischen Markenführung stetig an Bedeutung zu gewinnen. Grund genug für einen kurzen Rückblick auf einige ausgewählte Eindrücke.
Einige interessante Cases erreichten im vergangenen Jahr das Ohr der geschätzten Hörerschaft - allen voran der neue Audi Corporate Sound. Ausgezeichnet mit dem Red Dot: Best of the Best Award war dieses Case auch Headliner des diesjährigen Audio Branding Kongresses, auf dem der Klang der zukünftigen Mobilität eines der Hauptthemen war.
Die Vorgehensweise, weniger auf statische Elemente als mehr auf die Schaffung von eigenen Samplerinstrumenten für die Marke zu setzen wurde als innovativ gewürdigt, aber auch kritisch diskutiert.
Im Video stellen Margarita Bochmann (Audi) und die Soundverantwortlichen Florian Käppler und Andreas Graf das Projekt noch einmal vor.
Es wird spannend sein, die weitere Entwicklung des Audi Corporate Sounds zu verfolgen.
Ein weiterer Red Dot Winner war ein Spot von Skoda, in dem der tschechische Glasmusik-Künstler Petr Spatina die nachgestellte Karosserie des neuen Superb Combi zum klingen bringt. Interessant ist hierbei, dass dieser Spot ohne das sonst übliche Skoda Sound Logo auskommt, welches auch schon beim Spot zum kleineren Sportmodel Fabia RS fehlt. Ein Anzeichen für einen Strategiewechsel in Sachen Sound?
Dass der Klang einer Marke nicht nur in den Medien stattfindet wurde in den USA im Sunchips-Fall deutlich. Die "grüne" Chipsmarke brachte eine voll kompostierbare Verpackung auf den Markt. Der Haken? Diese Chipstüte produzierte bis zu 95 Dezibel an Lärm! Die Proteste der Konsumente und entsprechende Medienberichte (Bsp. WALL STREET JOURNAL) folgten auf dem Fuße und der Absatz brach zeitweise um 11% ein. Die neue Verpackung wurde in der Folge wieder vom Markt genommen.
Positiv aufgefallen ist hingegen ein deutscher Radiospot. Das Berliner Bestattungsunternehmen Grieneisen wagte die "Abweichung von der Norm" (Gaede, 2001). Ein überraschend ruhiger und andächtiger Klang unterbrach die typischen, lauten und mitunter aufdringlichen Radiospots. Die Grieneisen-Andachtsmelodie wurde so erfolgreich, dass sie zeitweise auf der Website zum Download angeboten wurde.
Alles in Allem war es ein spannendes Jahr für die akustische Markenkommunikation. Nicht nur der positive Trend im Audio Branding Barometer lässt zuversichtlich in die Zukunft blicken. Man darf gespannt sein, welche Sounds das Jahr 2011 bereit hält.
Einige interessante Cases erreichten im vergangenen Jahr das Ohr der geschätzten Hörerschaft - allen voran der neue Audi Corporate Sound. Ausgezeichnet mit dem Red Dot: Best of the Best Award war dieses Case auch Headliner des diesjährigen Audio Branding Kongresses, auf dem der Klang der zukünftigen Mobilität eines der Hauptthemen war.
Die Vorgehensweise, weniger auf statische Elemente als mehr auf die Schaffung von eigenen Samplerinstrumenten für die Marke zu setzen wurde als innovativ gewürdigt, aber auch kritisch diskutiert.
Im Video stellen Margarita Bochmann (Audi) und die Soundverantwortlichen Florian Käppler und Andreas Graf das Projekt noch einmal vor.
Es wird spannend sein, die weitere Entwicklung des Audi Corporate Sounds zu verfolgen.
Ein weiterer Red Dot Winner war ein Spot von Skoda, in dem der tschechische Glasmusik-Künstler Petr Spatina die nachgestellte Karosserie des neuen Superb Combi zum klingen bringt. Interessant ist hierbei, dass dieser Spot ohne das sonst übliche Skoda Sound Logo auskommt, welches auch schon beim Spot zum kleineren Sportmodel Fabia RS fehlt. Ein Anzeichen für einen Strategiewechsel in Sachen Sound?
Dass der Klang einer Marke nicht nur in den Medien stattfindet wurde in den USA im Sunchips-Fall deutlich. Die "grüne" Chipsmarke brachte eine voll kompostierbare Verpackung auf den Markt. Der Haken? Diese Chipstüte produzierte bis zu 95 Dezibel an Lärm! Die Proteste der Konsumente und entsprechende Medienberichte (Bsp. WALL STREET JOURNAL) folgten auf dem Fuße und der Absatz brach zeitweise um 11% ein. Die neue Verpackung wurde in der Folge wieder vom Markt genommen.
Positiv aufgefallen ist hingegen ein deutscher Radiospot. Das Berliner Bestattungsunternehmen Grieneisen wagte die "Abweichung von der Norm" (Gaede, 2001). Ein überraschend ruhiger und andächtiger Klang unterbrach die typischen, lauten und mitunter aufdringlichen Radiospots. Die Grieneisen-Andachtsmelodie wurde so erfolgreich, dass sie zeitweise auf der Website zum Download angeboten wurde.
Alles in Allem war es ein spannendes Jahr für die akustische Markenkommunikation. Nicht nur der positive Trend im Audio Branding Barometer lässt zuversichtlich in die Zukunft blicken. Man darf gespannt sein, welche Sounds das Jahr 2011 bereit hält.
Cornelius Stiegler - 15. Jan, 10:52
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
chartje (Gast) - 17. Jun, 11:32
sound oder komposition?
Das Audi Projekt wirft die altbekannte Frage auf: Was erzeugt Wiedererkennung, Sound oder Komposition? Das Audi Klavier konnte ich hier wiedererkennen: http://www.youtube.com/watch?v=ds6iaBIPmhE
Eminem hat noch etwas anderes wiedererkannt, deswegen hat er Audi wohl auch verklagt...
Eminem hat noch etwas anderes wiedererkannt, deswegen hat er Audi wohl auch verklagt...
Cornelius Stiegler - 19. Jun, 16:21
Wiedererkennung im Sound Branding
Hallo Chartje!
Die Frage der Wiedererkennung ist sicher eine der Wichtigsten im Sound Branding. Ob und wie ein Instrument, welches für Kompositionen vorgegeben wird, das leisten kann, wurde auch auf dem ABA Kongress 2010 lebhaft diskutiert. In der Tat kann man das Audi-Klavier wohl aus dem erwähnten A6 Spot raushören. Aber für die Wiedererkennung im Sinne des Branding ist meiner Meinung nach nicht unbedingt die Klangfarbe der Werbemusik verantwortlich, sondern das akustische Symbol, das für die Marke steht: das Soundlogo. Und dieses erfüllt die Aufgabe, Wiedererkennung sicherzustellen gar nicht schlecht, wie man sich in der Branche einig ist. Es ist ein schmaler Grat zwischen Branded Audio und Sound Branding. Beides kann Teil eines Corporate Sound sein, die "Aufgabenverteilung" ist meist jedoch der Unterschied.
Was die Eminem-Klage betrifft, nun das ist eine ganz andere Geschichte...
Die Frage der Wiedererkennung ist sicher eine der Wichtigsten im Sound Branding. Ob und wie ein Instrument, welches für Kompositionen vorgegeben wird, das leisten kann, wurde auch auf dem ABA Kongress 2010 lebhaft diskutiert. In der Tat kann man das Audi-Klavier wohl aus dem erwähnten A6 Spot raushören. Aber für die Wiedererkennung im Sinne des Branding ist meiner Meinung nach nicht unbedingt die Klangfarbe der Werbemusik verantwortlich, sondern das akustische Symbol, das für die Marke steht: das Soundlogo. Und dieses erfüllt die Aufgabe, Wiedererkennung sicherzustellen gar nicht schlecht, wie man sich in der Branche einig ist. Es ist ein schmaler Grat zwischen Branded Audio und Sound Branding. Beides kann Teil eines Corporate Sound sein, die "Aufgabenverteilung" ist meist jedoch der Unterschied.
Was die Eminem-Klage betrifft, nun das ist eine ganz andere Geschichte...
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