Wer ist die "Voice of Germany"?
Die "beste Stimme Deutschlands" trägt keinen typisch deutschen Namen. Sie gehört der Sängerin Ivy Quainoo.
Sie sieht auch nicht typisch deutsch aus. Die ghanaische Abstammung ist der gebürtigen Berlinerin deutlich anzusehen. Sie sang auch nicht auf deutsch. Eine Sprache, die man von der Stimme Deutschlands durchaus hätte erwarten können. Aber wir schweifen ab, es ging ja um die Stimme. Und die ist immerhin Gewinnerin der Show "The Voice of Germany".
(Hinweis: Die Youtube-Einbettung des Siegersong mit dem bezeichnenden Titel "Do you like what you see" ist derzeit unterbunden.)
Die "National Voice" ?
Sucht man eine Corporate Voice für ein Unternehmen oder eine Marke orientiert man sich an Werten und Vorgaben der Corporate Identity. Entsprechend der intendierten Assoziationen in den Zielgruppen wird eine Stimme gecastet, die diese Wirkungen erzielen kann. Diese wird dann kontinuierlich zusammen mit anderen Markenzeichen präsentiert, um das Erlernen der symbolischen Bedeutung als akustischer Stellvertreter der Marke zu initiieren.
Die Stimme eines Landes lässt sich nur ungleich schwerer bestimmen. Sie könnte sich vor allem retrospektiv aus der Akzeptanz von externen und internen Zielgruppen ergeben. Doch welche Mechanismen legitimieren eine National Voice?
Frau Quainoo hat die Show gewonnen. Doch ist sie DIE Stimme Deutschlands? Unabhängig davon, was in der Show gesucht (und gefunden) wurde – und die Vermutung liegt nahe, dass es dabei nicht um eine Stimme ging, die Deutschland repräsentieren kann, sondern um den in Deutschland lebenden Künstler mit den besten Chancen am Markt – gäbe es nicht noch andere Stimmen, die einen Anspruch gelten machen könnten?
Anlass einer (nicht ganz ernst gemeinten) Reflexion:
Unser Star für Baku
Da wäre zunächst unser nur wenige Medienaugenblicke später gekürte Star für Baku. Roman Lob wird die Bundesrepublik immerhin auf einem internationalen Musikwettbewerb vertreten. Das europäische Publikum wird zu recht annehmen, dass er unser Land repräsentieren kann. Immerhin haben wir – das Medienvolk – ihn ausgesucht, und nicht Ivy. Oder hatten wir gar nicht die Wahl?
Die Bundeskanzlerin
Bei ihr hatten wir auf jeden Fall die Wahl. Die Bundeskanzlerin ist zwar auch nicht direkt vom Volk gewählt, aber im Grunde war klar, wen man mit der Zweitstimme 2005 und 2009 ins Amt wählte. Ihre Stimme ist seit dem durchaus präsent. Medial in aller Welt und rein akustisch mit den wichtigsten Entscheidern anderer Nationen. Dieser akustischen Signatur wird in jedem Fall die Assoziation von Deutschland zugeschrieben.
Der (Ex-) Bundespräsident (in spe)
Die Stimme des Bundespräsidenten ist qua Amtes die Repräsentation Deutschlands. Man mag einwenden, dass das Amt gerade schweigt, aber auch der zukünftige Bundespräsident wird das Land hauptberuflich vertreten. Optisch wie akustisch.
Könnte Christian Wulff rückblickend die Stimme Deutschlands gewesen sein? Wie stehen die Chancen für seinen wahrscheinlichsten Nachfolger oder für frühere Staatsoberhäupter?
Otto von Bismarck
Die Stimme des Eisernen Kanzlers war lange "verschollen". Erst kürzlich wurde die erste Tonaufnahme mit seiner Stimme wiederentdeckt und restauriert. Seine Politik hat Deutschland und Europa entscheidend geprägt. Ist er im Rückblick die Stimme, die für Deutschland stehen kann?
Das Voting
Eine solche Kandidatenauswahl ruft förmlich nach der Stimme des Volkes. Daher möchte ich Sie genau dazu einladen. Wer ist Ihre Stimme Deutschlands? Stimmen Sie hier bei XING ab.
Sie sieht auch nicht typisch deutsch aus. Die ghanaische Abstammung ist der gebürtigen Berlinerin deutlich anzusehen. Sie sang auch nicht auf deutsch. Eine Sprache, die man von der Stimme Deutschlands durchaus hätte erwarten können. Aber wir schweifen ab, es ging ja um die Stimme. Und die ist immerhin Gewinnerin der Show "The Voice of Germany".
(Hinweis: Die Youtube-Einbettung des Siegersong mit dem bezeichnenden Titel "Do you like what you see" ist derzeit unterbunden.)
Die "National Voice" ?
Sucht man eine Corporate Voice für ein Unternehmen oder eine Marke orientiert man sich an Werten und Vorgaben der Corporate Identity. Entsprechend der intendierten Assoziationen in den Zielgruppen wird eine Stimme gecastet, die diese Wirkungen erzielen kann. Diese wird dann kontinuierlich zusammen mit anderen Markenzeichen präsentiert, um das Erlernen der symbolischen Bedeutung als akustischer Stellvertreter der Marke zu initiieren.
Die Stimme eines Landes lässt sich nur ungleich schwerer bestimmen. Sie könnte sich vor allem retrospektiv aus der Akzeptanz von externen und internen Zielgruppen ergeben. Doch welche Mechanismen legitimieren eine National Voice?
Frau Quainoo hat die Show gewonnen. Doch ist sie DIE Stimme Deutschlands? Unabhängig davon, was in der Show gesucht (und gefunden) wurde – und die Vermutung liegt nahe, dass es dabei nicht um eine Stimme ging, die Deutschland repräsentieren kann, sondern um den in Deutschland lebenden Künstler mit den besten Chancen am Markt – gäbe es nicht noch andere Stimmen, die einen Anspruch gelten machen könnten?
Anlass einer (nicht ganz ernst gemeinten) Reflexion:
Unser Star für Baku
Da wäre zunächst unser nur wenige Medienaugenblicke später gekürte Star für Baku. Roman Lob wird die Bundesrepublik immerhin auf einem internationalen Musikwettbewerb vertreten. Das europäische Publikum wird zu recht annehmen, dass er unser Land repräsentieren kann. Immerhin haben wir – das Medienvolk – ihn ausgesucht, und nicht Ivy. Oder hatten wir gar nicht die Wahl?
Die Bundeskanzlerin
Bei ihr hatten wir auf jeden Fall die Wahl. Die Bundeskanzlerin ist zwar auch nicht direkt vom Volk gewählt, aber im Grunde war klar, wen man mit der Zweitstimme 2005 und 2009 ins Amt wählte. Ihre Stimme ist seit dem durchaus präsent. Medial in aller Welt und rein akustisch mit den wichtigsten Entscheidern anderer Nationen. Dieser akustischen Signatur wird in jedem Fall die Assoziation von Deutschland zugeschrieben.
Der (Ex-) Bundespräsident (in spe)
Die Stimme des Bundespräsidenten ist qua Amtes die Repräsentation Deutschlands. Man mag einwenden, dass das Amt gerade schweigt, aber auch der zukünftige Bundespräsident wird das Land hauptberuflich vertreten. Optisch wie akustisch.
Könnte Christian Wulff rückblickend die Stimme Deutschlands gewesen sein? Wie stehen die Chancen für seinen wahrscheinlichsten Nachfolger oder für frühere Staatsoberhäupter?
Otto von Bismarck
Die Stimme des Eisernen Kanzlers war lange "verschollen". Erst kürzlich wurde die erste Tonaufnahme mit seiner Stimme wiederentdeckt und restauriert. Seine Politik hat Deutschland und Europa entscheidend geprägt. Ist er im Rückblick die Stimme, die für Deutschland stehen kann?
Das Voting
Eine solche Kandidatenauswahl ruft förmlich nach der Stimme des Volkes. Daher möchte ich Sie genau dazu einladen. Wer ist Ihre Stimme Deutschlands? Stimmen Sie hier bei XING ab.
Cornelius Stiegler - 22. Feb, 17:08
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