Dienstag, 9. Mai 2006


Filmsound: vom Falkenschrei bis zum Akkordeon vor dem Eiffelturm

hollywoodEine besonders informative Seite über alle möglichen Aspekte von Sounddesign und Filmscoring ist Filmsound.org. Nicht nur findet man dort eine umfangreiche Sammlung von klassischen und aktuellen theoretischen Texten zum Filmsound von Bela Balazs und S. M. Eisenstein bis Barbara Flueckiger. Auch Artikel zu dem Thema Sound in Computerspielen, Filmsound oder zur Geschichte der Filmmusik und des Filmsounds gibt es auf der Seite zum Lesen und Herunterladen.

Besonders schön ist dabei die lange Auflistung von Klischees im Gebrauch von Musik und Soundeffekten in Hollywood. So zum Beispiel:
  • Animals are never ever silent - dogs whine/bark/yip, cats meow or purr, cows moo, even in cases where most animals wouldn't be making a sound.
  • Bombs always have big, blinking, beeping timer displays.
  • When the star travels to...
    • London, we see a shot of Big Ben and hear Rule,Britainia.
    • Hong Kong: a Chinese junk and wooden xylophone music (or a deep gong).
    • New York: a traffic jam on Broadway and frenetic xylophone music.
    • Paris: the Eiffel Tower and accordion music.
  • Radio
    • When listening to music on the radio in the car, the song on the radio never changes during a single scene. The scene rarely outlasts the song...if it does, one of the characters will turn the radio off before the end of the song.
    • There are never any commercials on the radio.
    • It's always easy to find romantic makeout music on the radio right when you need it.
Wie immer kann auch diese Liste in doppelter Hinsicht verwendet werden: a) als einfaches "Wörterbuch" des Filmsounds und der mittlerweile zu kulturellen Standards gewordenen Zuordnungen sowie b) in gegenteiligem Sinne als Anregung, alternative Ausdrucksformen zu finden.

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Montag, 8. Mai 2006


Firmenhymnen: "Flugzeuge im Bauch ..."

Einen aktuellen Einsatz von Firmenhymnen (corporate anthems) erwähnte die taz am Freitag in einem Artikel über Air Berlin:
"Wer im Callcenter der Fluggesellschaft Air Berlin in der Warteschleife hängt, hört diesen Song: "Flugzeuge im Bauch / im Blut Kerosin / kein Sturm hält sie auf / unsere Air Berlin." Eigentlich wollte die Billig-Airline heute an die Börse fliegen - um mit dem Geld der Anleger zu wachsen [...] Das Firmenliedchen erfüllt zwei Funktionen. Die Mitarbeiter, die unter vergleichsweise harten Bedingungen ihr Geld verdienen, sollen sich als Teil eines erfolgreichen Ganzen fühlen. Das Gleiche gilt für die Kunden, die emotional gebunden werden sollen. Neben institutionellen Anlegern hofft Air Berlin vor allem vielfliegende Kunden als Aktionäre zu gewinnen. Mit dem Geld der Aktionäre will sich Air Berlin Flugzeuge kaufen und neue Märkte erschließen, vor allem Osteuropa und Skandinavien."

>> Einigkeit und Recht und Leifheit

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Montag, 1. Mai 2006


(Audio)Branding von Computerspielen

Gluck und Sinnreich (Radar Research) gehen von der Feststellung aus, dass klassische Formen der Werbung angesichts neuer Technologien und veränderter Kundenbedürfnisse an Bedeutung verloren haben: "There seems to be no virgin marketing territory left, either real or virtual. As consumers become inundated, marketers and content producers must constantly search for new ways to reach them effectively."

Dies erklärt, dass ausgeklügeltere Werbeformen wie zum Beispiel Brandtertainment (= die Einbettung von Werbung in Unterhaltungsinhalte) eine immer wichtigere Rolle spielen. So hat das Marktsegment der Markenplatzierung in Videospielen in den USA gegenwärtig ein Volumen von 75 Mio. US$. Prognostiziert werden jedoch 1 Mrd. US$ im Jahr 2010.

Dabei sind nach Gluck und Sinnreich neun Punkte zu beachten:
  1. Markenplatzierung darf das Gameplay nicht negativ beeinflussen
  2. Wenn möglich Zusatznutzen durch Markeneinbettung (Mods, Skins)
  3. Nicht nur klassische Werbungs- und Medienformen (Reklametafeln), sondern neue Wege
  4. Besonderheiten der Gamer-Zielgruppe bedenken
  5. Selbstkritische, ironische Bezüge auf die eigenen Kampagnen
  6. Verborgene Features nutzen (Easter Eggs)
  7. Audiodimension nicht vernachlässigen (Spiele sind mittlerweile wichtige Plattformen für neue Bands): "Audio will not only be a critical element for music labels, but for brand marketers as well."
  8. Gesetze und Regulierungsprozesse in diesem dynamischen Segment beachten
  9. Nicht imitieren
>> Brandtertainment von Fanta
>> That's Brandtertainment

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