Donnerstag, 25. Oktober 2012


Wie klingen die Städte von morgen? AIAIAI Sound Taxi und 5. Sounddesignforum Berlin

MAKE THE CITY SOUND BETTER.

Das ist der ambitionierte Anspruch der dänische Kopfhörer-Marke AIAIAI. Doch wie lässt man diesen Worten Taten folgen? Zusammen mit dem in London lebenden Klangkünstler Yuri Suzuki entschlossen sich die Dänen, erst einmal den Klang der Stadt kreativ neu zu interpretieren.



Der Ansatz, Stadtgeräuschen zu nutzen um damit generative Musik zu erzeugen, mag nicht grundsätzlich neu sein. Aufmerksamkeitsstark ist die Aktion in jedem Fall. Die "Übersetzung" von Geräuschen in Musik funktioniert dabei über die live-Analyse von 25 Frequenzbändern: Ein tiefes Rumpeln triggert eine Bassphrase, während hochfrequente Töne zum Beispiel in eine HiHat Linie umgesetzt wird.

So entsteht ein Gesamtklang, der zum einen die reale Soundscape aufnimmt und sie gleichzeitig mit der kreativen Freiheit der Klangkunst ergänzt. Dass mit dem typischen, schwarzen Londoner Taxi die Bekanntheit und Sympathie einer weiteren „Marke“ genutzt wurde, war sicherlich ebenfalls hilfreich.

Doch die Fahrten sollen jedoch nicht auf die Britische Hauptstadt beschränkt bleiben. Bis dahin kann man auf der Website noch einmal in den Klang Londons eintauchen.

Ob die zusätzlichen Sounds den Klang der Stadt im Endergebnis "verbessern", liegt natürlich in den Ohren der Betrachter. Eine Sensibilisierung für die Soundscape der urbanenen Räume, scheint jedoch in jedem Fall wertvoll.


5. Sounddesignforum Berlin

Zu diesem Schluss kamen auch die Teilnehmer des 5. Sounddesignforums Berlin. Zwei Tage lang standen die akustischen Lebenswelten der Zukunft im Fokus. Der Dialog brachte Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen der Klanggestaltung zusammen – vom Fahrzeugsound für Elektromobilität und Haushaltsgeräte über Stadtklang und Klangkunst bis hin zum Corporate Sound.

Hörerlebnisse der besonderen Art bot auch die Abendveranstaltung: Neben einer live-Aufnahme und Analyse des Berliner Stadtklangs mit der akustischen Kamera wurde dem Fachpublikum eine neue Generation von Geigen präsentiert. Der österreichischer Klangkünstler und Komponist Hannes Raffaseder ließ mit seiner Klanginstallation den Tag zudem noch einmal Revue passieren.

Ein wichtiges Fazit des in dieser Form einzigartigen Austauschs: Der Übergang zur Elektromobilität bietet eine einzigartige Chance, den Klang der urbanen Zukunft aktiv zu gestalten. Ein Ansatz dazu ist, das allgemein Bewusstsein für Klang weiter zu stärken und es mehr und mehr in die Ausbildung der Disziplinen zu integrieren, die für das Klangbild von Städten verantwortlich sind.

Für diesen Austausch wird das Sounddesignforum auch weiterhin eine Plattform bieten. Der Termin für das 6. Sounddesignforum steht bereits fest.

Mittwoch, 24. Oktober 2012


Apple und Microsoft setzen auf Musik

Kurz notiert

Wenn man nach Gemeinsamkeiten der Marken Apple und Microsoft fragt, erntet man meist eher nüchterne Blicke als lange Aufzählungen. Doch so verschieden die Marken auch sind, einem beliebten Stilmittel der Launchkommunikation können sich offenbar beide nicht entziehen: der Musik.



Auch wenn hier nicht von Sound Branding im klassischen Sinne die Rede sein kann, ist es doch interessant festzuhalten, dass beide Marken Musik nicht nur als dramaturgisches Mittel nutzen, sondern geradezu portraitieren. Apple wie gewohnt eher minimalistisch, Microsoft für Windows 8 im vollen Lifestyle-Paket (Quelle: Horizont.net).
Welche Kampagne hinterlässt bei Ihnen den bleibenderen Eindruck?


Update:
Microsoft setzt auch was sein eigenes Tablet angeht voll auf Klang. So wird nicht nur Musik genutzt, die die Akteure im Spot zu spontanen Tanzeinlagen führt – im Mittelpunkt steht ein Funktionsklang: Der Klick beim Einrasten der Tastatur bzw. beim Ausklappen des Ständers.



Hat dieser Klick das Zeug zum Markenklang? Diskutieren Sie selbst!

Update 2: <>

Was den Launch von Windows 8 angeht, setzt Microsoft auch in weiteren Spots auf Musik. So zum Beispiel mit Lenka und dem Song "Everything At Once".



Auf gesprochene Inhalte und Sound Design wird zugunsten des Kampagnensongs vollständig verzichtet. Auch ein kampagnenübergreifendes Sound Branding ist nicht erkennbar.

Obwohl die inhaltlichen Anspielungen des Songtexts nicht zu überhören sind, muss sich erst noch zeigen, ob dieser durch konsequenten Einsatz auch eine Funktion als Gedächtnisanker für das Produkt bzw. die Marke übernehmen kann.

Hat "Everything At Once" das Zeug zum Windows-8-Song? Diskutieren Sie mit!

Montag, 23. Juli 2012


Sounds aus aller Welt – Das Orchester der Kulturen

Wie klingt die Marke? Das ist eine der zentralen Fragen bei der Erstellung eines Corporate Sound. Die meisten Marken haben indes keinen Klang, keine Instrumente, die ihr eigen und "bereits vorhanden" sind. Abgesehen von bestehenden Produktklängen, Markensounds und der in den verschiedenen Werbeformaten genutzten Musik gilt es daher, den Sound der Marke zu definieren, auch was Klangfarbe und Instrumentierung betrifft.

Anders verhält es sich, wenn man für eine Marke arbeitet, die nicht nur einen einzigartigen Klang hat, sondern sich darüber praktisch definiert. Und während viele Orchester oder Bands mit relativ ähnlichen Instrumentierungen arbeiten, hat das Orchester der Kulturen auch in diesem Aspekt durchaus einen "point of difference".

Adrian Werum – Gründer, Komponist und Dirigent des Orchesters der Kulturen – hat Instrumente und Musiker aus aller Herren Länder zusammengeholt. Da trifft türkische "Baglama" auf australisches Didgeridoo, Alphorn und Sitar. Natürlich fehlen auch die klassischen und modernen Instrumente Europas nicht. Und was zunächst nach einer potentiellen Kakophonie klingt, formt sich zu einem äußerst harmonischen und akustisch sehr reichhaltigen Klangbild.

Auf der neuen Internetpräsenz kann man die unterschiedlichen Klangwelten nun auch selbst erleben und neu kombinieren – auf einer ganz persönlichen Klangreise:



Ihre eigene Klangreise können Sie hier zusammenstellen.

Eine wirklich hörenswerte Website und eine innovative und zugleich äußerst markenadäquate Art und Weise, den Klang dieses besonderen Orchesters zu präsentieren. Nicht nur die visuell und akustisch ansprechende Umsetzung machen Lust auf mehr.

Es bleibt zu hoffen, dass auch Marken, deren akustisches Potential weniger offensichtlich ist, die Möglichkeiten von Klang im Internet und in den mobilen Medien zunehmend erkennen und nutzen.

Suche

Aktuelle Beiträge

Zalando: Vom Schrei zum...
Werbung ist ja gern mal laut. Insbesondere eine Marke...
Cornelius Stiegler - 22. Aug, 16:05
Die Beats der Fußball...
Die WM scheint dieser Tage überall zu sein. Doch nicht...
Cornelius Stiegler - 7. Jul, 09:13
Old McDonald had a song...
Es ist immer wieder unterhaltsam, wenn Marken humorvoll...
Cornelius Stiegler - 10. Apr, 19:03
Pepsi und der Sound der...
Die FIFA WM in Brasilien wirft ihre Schatten voraus,...
Cornelius Stiegler - 3. Apr, 09:29
Wie klingt Great Britain
Schon seit einigen Jahren ist bekannt, dass sich unsere...
Cornelius Stiegler - 27. Feb, 11:29

Archiv

Mai 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 

RSS + Info

xml version of this page
xml version of this page
Business Blog Top Sites

Add this blog to my Technorati Favorites!

Copyrights

Die Inhalte dieses Weblogs ab 2009 stammen von Cornelius Stiegler.
Blogeinträge aus dem Jahr 2007 und früher stammen von Benedikt Köhler.
Verlinkung erwünscht.

Impressum



Creative Commons License

Bildung
Film
Geschichte
In eigener Sache
Internet
Konferenzen
Listen
Literatur
Marken
Marktforschung
Musik
Podcast
Presse
Psychoakustik
Sound Design
Technologie
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren